Die Würdigung anläßlich seines 60 Jährigen Priesterjubiläums
Dr. Anton Lepold ist die prominenteste und ranghöchste Persönlichkeit, welche bis zu seinem Tod 1971 aus der Gemeinde Filipowa hervorgegangen ist. Er hat bis zu seinem elften Lebensjahr nur Deutsch gesprochen. Dennoch hat er sich die ungarische Sprache mit einer Vollkommenheit angeeignet, das er als Stilist, Kanzelredner und vor allem als Conferencier mit den herausragenden Rednern ungarischer Sprache seiner Zeit genannt wurde. Er war ein Meister der charakteristischen Aussprache des Ungarischen.
Sein besonderes Interesse galt der Geschichte und der Archäologie. In Estergom (Gran) entwickelten sich die Talente und Tugenden von Dr. Lepold. Durch seine Leistungen bei der Ausgrabung des Palastes der ersten ungarischen Könige aus hundertjährigem Schutt, har er auf dem Schloßberg die Ausgrabungen geleitet und frei gelegt. Sein Name wurde Millionen von ungarischen Bürgern bekannt. Dr. Lepold war auch enger Vertrauter von Dr. Jakob Bleyer – deutschungarischer Abgeordneter im ungarischen Parlament. Mit ihm gründete er 1918 den Ungarländischen Deutschen Volksrat. Er sprach auf Kundgebungen und lieferte für das Presseorgan des Volksrates wertvolle Beiträge.
Dr. Lepold war ein Leben lang mit den Menschen seiner Geburtsgemeinde verbunden. Er verbrachte seine Urlaube nicht in vornehmen Kurorten, er kehrte jedes Jahr in seine Heimat zurück und verbrachte seine dienstfreien Tage im Kreise seiner Eltern, Verwandten und Freunden in seinem Heimatort. Die göttliche Vorsehung brachte ihn 1946 nach Wien. Unzählige seiner Landsleute haben bei Dr. Lepold Rat und Hilfe erhalten. Als in Wien der „Verein der Filipowaer e. V.“ im Jahr 1963 gegründet wurde, übernahm er den geistlichen Ehrenvorsitz.
Quelle: Auszüge aus Filipowaer Heimatbrief Nr. 17 von 1971