Chronologie der Armen Schulschwestern Unserer Lieben Frau in Bad Niedernau

1957 –
Das Haus am Berg (Steinersche Villa auf der Anhöhe) –das unter
Denkmalschutz stehende, ehemaliges Krieger-Erholungsheim wurde käuflich
für 270.000,-DM erworben. Es soll Heimat für die Armen Schulschwestern
Unserer Lieben Frau werden. Am 30.Juni 1957 ziehen die erste Schwestern,
Sr. Zenobia, Sr, Lea, Sr. Cherubina und Sr. Emanuela ein.

Die frühere Heimat war die Batschka in Jugoslawien und Ungarn. Dort lebte
der jüngste deutsche Volksstamm, die Donauschwaben. Das damalige
Mutterhaus war in Kalotscha (Ungarn) später, ab 1920 für den jugosl. Teil der
Batschka in Subotica,Jugoslawien.
Die Aufgaben der Schwestern sind Unterricht und Erziehung.

Grund der Auswanderung:
Die deutsche Bevölkerung wurde nach dem 2. Weltkrieg aus dieser Region
vertrieben. Den Ordensleuten wurden die Schulen und Kindergärten
genommen, die Schwestern mussten die Klöster verlassen und in
Privatwohnungen ziehen. Das Mutterhaus in Kalotscha und die gesamte
Kongregation wurde 1950 aufgelöst. Das Mutterhaus Subotica wurde mit den
Schwestern kroatischer Nationalität nach Zagreb verlegt. Die deutschen
Dörfer in der Batschka waren inzwischen mit Serben besiedelt worden. Keine
Heimat – keine Aufgaben. Der Wunsch einiger deutschstämmiger Schwestern,
dort wirken zu wollen, wo das eigene Volk ist, wurde von den Vorgesetzten
respektiert. Die Auswanderung aufgrund der Familienzusammenführung
konnte erfolgen.

22. Oktober 1957
Die Schwestern von Bad Niedernau beschließen eine eigene Kongregation zu
gründen.

6.Januar 1958
Feierliche Einweihung des Hauses auf der Anhöhe, des Gartens und des
Hausen Badstr.67 (Fritz Keller-Haus).

12.Mai 1958
Beginn der Förderschule für Spätaussiedlerkinder im Alter von 8 – 12 Jahren,
Die Schwestern wohnen im Haus Bad Str.67 (Fritz Keller-Haus).

25.05.1959
Dekret aus Rom – Anerkennung der Selbständigkeit einer Vizeprovinz
bestätigt, Bad Niedernau wird der Prokuratur in Rom unterstellt.

26.12.1959
Die Hauskapelle im Fritz Keller-Haus wird eingeweiht.

07.02.1960
Sr. Lea Helfert zur Vizeprovinzoberin gewählt.

1961
Erste Einkleidungen von 3 Novizinnen, Einkleidung Sr. Martha. Erste
Schwester gestorben, der Schwesternfriedhof wird angelegt.

15.11.1963
Die Entscheidung fällt; das Badhotel wird übernommen, und umgestaltet
zum Sanatorium für Rekonvaleszente und Erholungsbedürftige. 36 Betten
werden eingerichtet. Im Sanatorium wird auch ein Klassenraum für den
Unterricht bereitgestellt.

24.2.1964
Vertragsunterzeichnung mit Hr. Heberle (ehem. Eigentümer). Das Hotel
(Niedernauer Mineralbad mit Badhotel) wird als Eigentum der Schwestern
eingetragen.

15.7.1964
Erste Gästen ziehen ein.

1965
Gästehaus (heute Archiv Gebäude der Diözese) wird gründlich renoviert,
Ausbau für 50 Betten

1967
6 alte verseuchte Quellen werden geschlossen. Erschließung (Tiefbohrungen) von 2 neuen ergiebigen Mineralquellen
(Calcium-Hydrogen-Carbonat-Sulfat-Säuerling)

20.10.1968
Die Änderung der Schwesterntracht wird eingeführt.

07.01.1969
20 neue Kurgäste (Kassenpatienten) reisen an.

30.06.1969
25 neue Kurgäste (Kassenpatienten)reisen an.

25.07.1969
Herr Jeckel wir vom Bischöflichen Ordinariat als Geschäftsführer empfohlen.

04.09.1969
Schwesternbesprechung: Thema: Zugehörigkeit zur ungarischen Provinz. Der
ungarische Bischof v. Kalotscha will Sr. Mediatris zur Generaloberin machen.
Von 36 Schwestern waren in der Abstimmung nur 7 dafür, diese verlassen
Bad Niedernau und schließen sich dem ungarischen Mutterhaus in München
an.

31.10.1969
Sr. Mediatrix wird Generaloberin in Rom.

05.06.1970
Endgültige Absage ans ungarische Mutterhaus, 30 Schwestern stimmen mit
nein, 1 x mit ja.

1972
Schwesternhaus an der Badstr. 67 (Fritz Keller-Haus) wird als zweites
Gästehaus für weitere 13 Betten ausgebaut.

September 1974
Beginn der Baumaßnahmen neues Kurmittel-  und Schwesternhaus mit 15
Zimmern (der spätere Altersruhesitz der Schwestern).

15. August 1975
Dekret über die „Selbständigkeit der Kongregation Bischöflichen Rechts“
wurde genehmigt.

04. November 1977
Einweihung des neuen Kurmittelhauses und des Schwesternhauses.

07.November 1977
Beginn des Kurbetriebes.

25.März 1979
Einweihung der Gedächtniskapelle Unserer Lieben Frau, 600 Gäste sind
anwesend.

12.Mai 1982
Enthüllung der Gedenktafel an der Gelöbniskapelle

26.Juli1983
Die Primiz mit dem aus Hodschag stammenden Priester Josef Vogrin, wird in
Bad Niedernau feierlich abgehalten.

23.Juli1983
60 Kurgäste – bisher höchster Belegungsstand.

31.Mai 1984
Urne aus Erde von Filipowa wurde vor der Gedenktafel beigesetzt.

1984
Staatliche Anerkennung der Heilquellen.

11. Januar 1985
Bad Niedernau erhält das Prädikat: „Ort mit Heilquellen Kurbetrieb“.

1985
Einstellung des Schulbetriebes der Förderschule – in diesen 27 Jahren
durchliefen 1822 Schülerinnen und weitere 285 Erwachsene (Spätaussiedler)
diese Schule, die sie mit der deutschen Sprache vertraut machten.

1989
Einstellung des stationären Badebetriebes (Krankenkassenpatienten) aus
Altersgründen der Schwestern.

2004
Einstellung des ambulanten Badebetriebes. Es sind noch 9 Schwestern am
Leben, die jüngste ist 79 Jahre alt.

2008
Hochwasser, Teile des Anwesens werden überflutet und zerstört. Auch die
Kapelle wurde heimgesucht.

01.07.2009
Dem Einzug Homöopathische der Arztpraxis im Sanatoriums Gebäude durch
Dr. Huber wurde zugestimmt.

01.08.2009
Homöopathische Klinik mit 10 Betten im Sanatoriums Gebäude (Dr. Huber)
eröffnet

10.12.2012
Gründung der kirchlichen „Stiftung Filipowaer Arme Schulschwestern Unserer
Lieben Frau von Bad Niedernau.“ Es sind noch 5 Schwestern am Leben.

11.08.2013

Tod von Sr. Heliodora Meixner.

27.12.2013
Tod der Oberin Sr. Benildis Piller.

11.12.2015
Tod von Sr. Evangelista Meixner.

23.09.2016
Die beiden letzten betagten Schwestern Sr. Mechtildis Eichinger (96) und
Sr. Borgia Meixner (98) verlassen Bad Niedernau und gehen in ein Pflegeheim
in Unterhaching bei München.

04.03.2017
Tod Sr. Borgia, sie wird als letzte Ordensschwester im Friedhofs Bad
Niedernau beerdigt.

2019
Auszug der Homöopathischen Klinik aus dem Sanatoriumsgebäude.

21.05. 2020
Errichtung von Stelen zur Erinnerung an die Schwestern und ihrer
Geburtsregion im Park vor der Kapelle und dem Sanatorium.

28.7.2020
Tod der letzten Bad Niedernauer Ordenschwester, Sr.Mechtildis Eichinger im
Pflegeheim Vöcklabruck – Oberösterreich, sie wurde im Familiengrab, im
Friedhof, Neuhart/Graz, beigesetzt.

Quellen:
Nach handgeschriebenen Aufzeichnungen der Oberin Sr.Benildis Piller, den
Aufzeichnungen der Kurärztin Frau Dr. Ursula Hörnle, ab 2008 Daten von Adam
Kupferschmidt ergänzt.
Bericht: Adam Kupferschmidt

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