Frau Dr. med. Ursula Hörnle behandelte und beriet die Kurgäste des Sanatoriums. Seit 1977 stand sie an der Seite der Armen Schulschwestern, die zu diesem Zeitpunkt ihren Sanatoriumsneubau in Betrieb nahmen. Und sie blieb ihnen auch als Hausärztin treu über die Schließung des Badebetriebes hinaus. Ihr Hauptstandbein aber war die eigene Landarztpraxis in Nellingsheim, die sie seit 1976 betrieb. Dort war sie weit und breit die einzige Ärztin in den sogenannten „Stäble“-Dörfern Nellingsheim, Remmingsheim und Wolfenhausen (alle haben sie einen Schwurstab im Wappen). Tag und Nacht war sie für ihre Patienten in ihrer Praxis und bei Hausbesuchen im Einsatz.
Sie konnte bei ihren ärztlichen Befunden auf das Bad Niedernauer Heilwasser vertrauen ebenso wie auf einen kleinen Stab an Physiotherapeuten und Bademeistern. Behandelt wurden rheumatische Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden und nervöse Erschöpfungszustände. Das gute Heilwasser, ein Calcium-Hydrogencarbonat-Sulfat-Säuerling, brachte dabei vielen Patienten bereits gute Linderung. Außerdem gab es noch Fango-Packungen, Massagen, Wasserymnastik und ein Kneipp-Becken neben allerlei Kräuterbädern.
In den 1980er – 1990er Jahren waren im Durchschnitt 80 Kurgäste täglich zu betreuen. Die Verwaltung, die Unterkunft, die Vollpension und die geistige Betreuung übernahmen die Ordensschwestern.
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