Schwester Martha hieß mit weltlichem Namen einst Anna Tiefenbach. 1943 trat sie den Armen Schulschwestern in Kalocsa in Ungarn bei. Die Kriegsereignisse mit Flucht nach Deutschland, Notunterkünften und Neuorientierung brachten sie 1962 nach Bad Niedernau. Dort im Kloster der Armen Schulschwestern wurde sie zur „Frau für alles“, denn sie war sehr geschickt, konnte nicht nur nähen, sondern auch schreinern und drechseln. Sie baute und restaurierte Möbel und Uhren gehäuse, polsterte Stühle, drechselte Kerzenständer – und dies nicht nur für das Kloster selbst, auch für Gäste und Gönner aus der näheren Umgebung.
Geboren wurde sie 1925 in Tscheb (Čelarevo) in der Batschka, damals Königreich Jugoslawien, heute Serbien. Dorthin kehrte sie 19-jährig zurück, als die Front dem ungarischen Kalocsakloster näher zu kommen drohte. Sie unterstützte ihre Mutter bei der Flucht nach Deutschland, wo sie zunächst im Allgäu auf einem Bauernhof unterkamen und dort auch arbeiten konnten. Doch ihre Mutter starb 1950 und sie fand in Nusplingen bei Balingen eine Familie, bei der sie im Haushalt helfen konnte. Später wurde sie Näherin in einer Trikotfabrik. Schließlich hörte sie von dem neuen Kloster der Armen Schulschwestern in Bad Niedernau und trat sofort bei. 1963 wurde sie eingekleidet und erhielt ihren neuen Namen: Schwester Maria Martha. Und sie wurde zur handwerklichen Seele des Klosters.
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